Glasgow setzt neue Maßstäbe!
Die Commonwealth Games 2014 in Glasgow sind vorüber. Es ist an der Zeit ein Fazit zu ziehen, nachdem sich der Rummel etwas gelegt hat. Dies kann nur positiv ausfallen, wenngleich man auch ein paar Kleinigkeiten hätte ohne großen Aufwand besser machen könne, aber das würde an Haarspalterei grenzen. Was in Erinnerung bleibt, ist eine tolle Veranstaltung, die über die normalen Maße hinaus, positive Auswirkung für den Squash-Sport gebracht hat.
Kritik im Vorfeld berechtigt?
Man konnte die Commonwealth Games zunächst durchaus kritisch betrachten. Zu sehr erschienen sie als eine Veranstaltung, bei der sich das ehemals Britische Weltreich in traditioneller Manier über ihre ehemals abhängigen Gebiete erhob. Zu sehr lag der Verdacht nahe, hier feiere sich eine Großmacht vergangener Tage. Glasgow hat es geschafft, dieses Bild zum Positiven zu verändern.
Die freundlichen Spiele!
Dies ist der Untertitel, den die Commonwealth-Games-Macher den Spielen gegeben haben – und dies zu Recht. Überall in Glasgow und Umgebung war gute Stimmung – vom Busfahrer, über den Eisverkäufer, bis him zum Straßenreiniger. Es war eine Atmosphäre, die mit der WM-Stimmung in Deutschland zu vergleichen ist. Selbst die tausenden von Polizisten hatten stets ein Lächeln im Gesicht, waren ausgesprochen freundlich, egal bei was sie taten. Selbst die Zugangskontrollen, die ähnlich denen am Flughafen waren, liefen reibungslos und ohne jegliche Beanstandungen. Alle gaben ihr Bestes Glasgow im guten Licht erscheinen zu lassen – selbst die Sonne trug ihren Teil dazu bei, sodass die Stadt einen „Jahrhundertsommer“ hatte.
Eine Million TV-Zuschauer – 35.000 kamen in die Squash-Arena!
Glasgow setzte sowohl medial als auch seitens der Besucherzahlen, neue Maßstäbe: Eine Million Zuschauern sahen das Herren-Finale und täglich Hunderttausende die BBC-Live-Übertragungen, obwohl gleichzeitig alle Spiele auf dem ASB-Show-Glas-Court live im Online-Kanal der BBC übertragen wurden. Aber auch die Print-Medien berichteten in ungewohntem Ausmaß über Squash – allen voran die wohl bekannteste britische Zeitung „The Times“, die einer ihrer Ausgaben sogar ein Squash-Cover verpasste.
Insgesamt kamen mehr als 35.000 Zuschauer an den elf Turniertagen. Von dieser Zahl, die bisher nur ganz wenige Squash-Turniere erreicht haben dürften, waren gut die Hälfte zum ersten Mal bei einem Squash-Turnier, was dem Sport viele neue Fans bringen wird. Umfragen zu Folge, war auch im TV die Quote der bisher „Nicht-Squasher“ sehr hoch. Kann sich Squash eine bessere Werbung wünschen?
Ist Olympia wieder in Sichtweite?
Alle diese positiven Dinge sind wohl auch nicht unbemerkt am IOC vorbeigegangen. Ob es allerdings reichen wird, in die olympische Familie aufgenommen zu werden, vermag zurzeit keiner zu beurteilen – allerdings ist die Hoffnung wieder deutlich gestiegen. Squash ist nur eine von fünf Sportarten (Cricket, Netball, Rugby-7, Rasen-Bowls und Squash) bei den Commonwealth Games, die nicht im olympischen Programm zu finden ist.
In jedem Falle ist Squash bei den nächsten Commonwealth Games in Australien wieder mit von der Partie. Dass die Schotten die Latte sehr hoch gelegt haben, ist den Spiele-Machern in Down-under wohl klar und sie werden alles tum, nochmals etwas draufzusetzen.
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